Rückenmark
Medulla spinalis
Das ca. 40cm lange und 25g schwere Rückenmark (Medulla spinalis) bildet zusammen mit dem Gehirn das zentrale Nervensystem. Es verläuft innerhalb der Wirbelsäule und ist von den Rückenmarkshäuten umgeben, die den Hüllen des Gehirns entsprechen. Das RM besteht aus Segmenten, die über die ein-und austretenden Spinalnerven definiert sind.

Es gibt zwei Stellen, an denen das Rückenmark deutlich verdickt ist. Das ist zum einen die Intumescencia cervicalis, wo die Nerven des Armes entspringen, und zum anderen die Intumescencia lumbalis, wo die Nerven für das Bein entspringen. Zum caudalen Ende hin verjüngt sich das Rückenmark (Conus medullaris).

Die Somata und Nervenfasern der efferenten Nervenzellen liegen im Rückenmark, die Somata der afferenten Nerven im Ganglion spinale.

Im Querschnitt des Rückenmarks kann man eine schmetterlingsähnliche, graue Form erkennen. Diese ist von der weißen Substanz (Substantia alba) umgeben, die aus den Fortsätzen der Nervenzellen (Axone und Dendriten) besteht. Aufgrund der Perikaryen der Rückenmarksneurone ist die graue Substanz (Substantia grisea) dunkler gefärbt. Hier finden sich auch die Interneurone, die direkt Verbindungen und Beeinflussung zwischen einzelnen Neuronen ermöglichen.

Im Zentrum liegt der Zentralkanal (Canalis centralis), der sich durch die gesamte Länge des Rückenmarks erstreckt und mit Liquor cerebrospinalis gefüllt ist. Der Canalis centralis ist ein Überrest des Lumens des Neuralrohrs. Da die Wirbelsäule während des Wachstums des Menschen schneller wächst als das RM, endet das RM auf Höhe von L1, die zugehörigen Nervenfasern treten aber trotzdem weiter kaudal aus dem Rückenmarkskanal aus (Cauda equina).